Münchner Wohnungsunternehmen übergeben Charta „gut und sicher wohnen“ an Oberbürgermeister Dieter Reiter
Verantwortung für bezahlbares Wohnen, eine nachhaltige Geschäftspolitik und keine Spekulation mit dem Gut Wohnen – dafür steht die Wohnungswirtschaft München. Die Unternehmen sehen sich als Partner der Landeshauptstadt München und wollen auch zukünftig verstärkt bezahlbare Mietwohnungen bauen.
Eine Charta zur fairen Geschäftspolitik von 24 Wohnungsunternehmen übergab VdW Bayern-Verbandsdirektor Hans Maier am 5. November an Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter.
„Die Münchner WohWi-Unternehmen bekennen sich angesichts der schwierigen Situation am Münchner Wohnungsmarkt zu ihrer Verantwortung für ihre Mieter und haben deshalb die Grundzüge ihrer Geschäftspolitik in einer Charta festgehalten“, erklärt WohWi-Bayern-Chef Verbandsdirektor Hans Maier.
Die sozial orientierten Wohnungsunternehmen haben ihre Wurzeln ganz überwiegend in der Wohnungsgemeinnützigkeit. Ein Kernpunkt der Wohnungsgemeinnützigkeit war die Kostenmiete. Für die Überlassung der Wohnung durfte keine höhere Miete verlangt werden, als die, die zur Deckung der Kosten laufenden Aufwendungen und einer angemessenen Verzinsung des Eigenkapitals nötig war. Beispielsweise war in der Wohnungsgemeinnützigkeit eine angemessene Gewinnbeteiligung (Rendite) in Höhe von 4% zulässig. Nach diesem Prinzip arbeiten diese Unternehmen auch heute noch.
Als Vermieter stehen die sozial orientierten WohWi-Unternehmen zu ihrer Verantwortung für den Erhalt des sozialen Zusammenhalts und den Schutz des bezahlbaren Wohnens. Das ist ein zentrales Element der Daseinsvorsorge. Deshalb vermieten die sozial orientierten Wohnungsunternehmen vorurteilsfrei an Menschen aller Herkunft, wirtschaftlichen Schichten und Lebensentwürfe und fördern sämtliche Formen des Zusammenlebens.
Ihre Geschäftspolitik ist auf ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das bedeutet konkret eine Durchschnittsmiete von 7,03 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, ein lebenslanges Wohnrecht für die Mieter, sozial verantwortliche und umweltverträgliche Modernisierungen sowie ein generationenübergreifendes Geschäftsmodell. Der Wohnungsbestand wird auch für nachfolgende Generationen attraktiv gehalten.
Die Wohnungen werden nicht gehandelt, sondern nachhaltig im Eigenbestand gehalten. Bestandsverkäufe erfolgen nur in Einzelfällen, wenn die Wirtschaftlichkeit dort notwendiger Investitionen nicht gegeben ist oder die Bewirtschaftung der Bestände wegen ihrer Lage (Streubesitz) nicht wirtschaftlich ist.
Die Mieten für ihre Wohnungen kalkulieren die sozial orientierten Wohnungsunternehmen nach betriebswirtschaftlichen Kriterien so, dass die Wirtschaftlichkeit nachhaltig gegeben ist und zukünftige Investitionen im Bestand oder für Neubauten durchführbar sind.
Die WohWi-Unternehmen, darunter Wohnungsgenossenschaften, kommunale, kirchliche und freie Wohnungsunternehmen setzen auf den Neubau von Mietwohnungen – durch Nachverdichtungen im Bestand und auf neuen Bauflächen.
„Die Münchner Charta zeigt sehr gut die DNA der Wohnungswirtschaft auf und kann wahrscheinlich von jedem Mitgliedsunternehmen des VdW Bayern unterzeichnet werden”, sagt der Verbandsdirektor.